Literaturhaus Wien:
Präsentation des PODIUM-Heftes "Gärten", 153/154,
November 2009. Aus "Die Asiatin oder mit offenen Augen herumsitzen",
einem Text aus der Trilogie "Mutwillige Sommervögel" erschienen im
Verlag Kulturstammtisch Kirchstetten, 2009.
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Wir sitzen nur da und streunen mit einer lässigen Handbewegung alle
Erinnerungen vor uns aus und haben damit eine unübersehbare Menge an
Eventualität vor uns, die wir nicht mehr zu zählen imstande sind. Aber
wir machen es uns nicht leicht: Wir beginnen trotzdem: Eins, zwei...,
zehntausendfünfhundertdereiundfünfzig, irgendetwas, jetzt, morgen,
irgendwann; vielleicht. Ich atme nachdrücklich aus - effektvoll!
Irgendwann. Ich werde einatmen. Früher oder später. Und nicht(s)
zählen. Irgendwo wird sich schon ein geheimer Ort als Versteck für...
finden, wo ich damit aufhören kann, meine Möglichkeiten zu zählen. Und
wo ich mich in aller Ruhe in den weichen Busen der Kontemplation
schmiegen kann. ...Steht von seinem Platz am Tisch - in der Mitte des
Raumes - auf und spricht (spricht!!) ... auf keinen Fall GEGEN den
Spiegel ... hier gibt es keinen Spiegel: (hören sie mir noch zu?),
spricht..., (sagt) also: Wenn es nur um große Änderungen geht, die bei
Menschen auszulösen sind, scheint ALLES einfach, geradezu
VORGESCHRIEBEN: Liebe, Hass, Geburt, Tod, Männer, Frauen, Kinder,
Alte, Junge, Enttäuschung, Verwirrung, Frustration, Elend Hoffnung
usw., usf. |